AssCompact suche
Home
Management & Wissen
9. Januar 2015
Sozialversicherung mit Defizit in den ersten drei Quartalen 2014

Sozialversicherung mit Defizit in den ersten drei Quartalen 2014

Das Statistische Bundesamt (Destatis) meldet, dass die Sozialversicherung in den ersten drei Quartalen des Jahres 2014 ein Finanzierungsdefizit von 3,6 Mrd. Euro zu verzeichnen hat. Aus diesen Daten können aber noch keine Rückschlüsse auf das Jahresergebnis 2014 gezogen werden.

In den ersten drei Quartalen 2014 verzeichnete die Sozialversicherung ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit – in Abgrenzung der Finanzstatistiken – von 3,6 Mrd. Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag das Defizit damit um 0,5 Mrd. Euro unter dem des entsprechenden Vorjahreszeitraums.

Die Einnahmen der Sozialversicherung summierten sich im 1. bis 3. Quartal 2014 auf 407,3 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 3,2 %. Die Ausgaben stiegen um 3,0% auf 410,9 Mrd. Euro. Die Sozialversicherung umfasst die gesetzliche Krankenversicherung, die gesetzliche Unfallversicherung, die allgemeine Rentenversicherung und die knappschaftliche Rentenversicherung, die Alterssicherung für Landwirte, die soziale Pflegeversicherung sowie die Bundesagentur für Arbeit (einschließlich deren Versorgungsfonds).

Rentenversicherung mit Finanzierungsüberschuss

Im 1. bis 3. Quartal 2014 erhöhten sich die Einnahmen der allgemeinen Rentenversicherung um 3,4% auf 197,1 Mrd. Euro. Sie beruhen zu mehr als zwei Dritteln auf Beitragseinnahmen, die in den ersten drei Quartalen 2014 um 3,9% auf 137,5 Mrd. Euro stiegen. Die Ausgaben lagen mit 196,2 Mrd. Euro um 1,5% über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Daraus ergibt sich für die allgemeine Rentenversicherung im 1. bis 3. Quartal 2014 ein Finanzierungsüberschuss von knapp 1 Mrd. Euro, nach einem Finanzierungsdefizit von 2,6 Mrd. Euro im 1. bis 3. Quartal 2013.

Finanzierungsdefizit der GKV durch Prämienzahlungen, freiwillige Leistungen und gestiegene Arzneimittelausgaben

Die Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung einschließlich Gesundheitsfonds beliefen sich im 1. bis 3. Quartal 2014 auf 150,1 Mrd. Euro. Trotz weiterer Absenkung des Zuschusses des Bundes an den Gesundheitsfonds zur pauschalen Abgeltung der Aufwendungen der Krankenkassen für gesamtwirtschaftliche Aufgaben lagen die Einnahmen um 3,0% über denen des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Die Ausgabenerhöhung um 5,7% auf 155,1 Mrd. Euro war vor allem durch Prämienzahlungen der gesetzlichen Krankenkassen, freiwillige Leistungen sowie stark gestiegene Arzneimittelausgaben bedingt. Damit wies die gesetzliche Krankenversicherung einschließlich Gesundheitsfonds im 1. bis 3. Quartal 2014 ein Finanzierungsdefizit von 5,0 Mrd. Euro auf. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte das Defizit noch bei 1,1 Mrd. Euro gelegen.

Agentur für Arbeit: Rückläufige Ausgaben für Insolvenzgeld

Von Januar bis September 2014 lagen die Einnahmen der Bundesagentur für Arbeit bei 24,8 Mrd. Euro. Verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ergibt sich eine Zunahme um 3,1%. Zu einer Entlastung der Ausgabenseite trugen rückläufige Ausgaben für das Insolvenzgeld und die aktive Arbeitsförderung bei, wodurch die Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit insgesamt um 0,5% auf 24,7 Mrd. Euro sanken. Für die Bundesagentur für Arbeit ergab sich daraus im Berichtszeitraum ein Finanzierungsüberschuss von 0,1 Mrd. Euro, während sie im 1. bis 3. Quartal 2013 ein Finanzierungsdefizit von 0,7 Mrd. Euro aufgewiesen hatte.

Einnahmen und Ausgaben bei sozialer Pflegeversicherung ausgeglichen

Die Einnahmen und Ausgaben der sozialen Pflegeversicherung glichen sich in den ersten drei Quartalen 2014 aus. Sie beliefen sich jeweils auf 19,0 Mrd. Euro. Die Einnahmen stiegen im Vorjahresvergleich um 3,6%, die Ausgaben um 4,6%. Im 1. bis 3. Quartal 2013 hatte die soziale Pflegeversicherung noch einen geringen Finanzierungsüberschuss von 0,2 Mrd. Euro aufgewiesen.

Wegen der starken unterjährigen Schwankungen der Einnahmen und Ausgaben können anhand der Daten des 1. bis 3. Quartals 2014 aber noch keine Rückschlüsse auf das Jahresergebnis 2014 gezogen werden, teilt das Statistische Bundesamt mit. (ad)